Heute ist Global Recycling Day. Der perfekte Anlass, um das Thema Recycling genauer unter die Lupe zu nehmen. In diesem Blog-Beitrag werden wir uns mit den Vorteilen des Recyclings beschäftigen und uns auf die folgenden Fragen konzentrieren: Was kann alles recycelt werden? Was bewirkt korrektes Recycling? Was wird durch Recycling heute bereits eingespart? Wieso lohnt sich Recycling für Unternehmen?

Erdball aus Müll

Klar ist: Recycling ist eine der besten Möglichkeiten, um unsere Umwelt zu schützen und Ressourcen zu sparen. Durch die Wiederverwendung von Materialien und Produkten, die sonst im Müll landen würden, können wir Mülldeponien reduzieren und gleichzeitig Energie und Rohstoffe sparen. Wir als regionales Entsorgungsunternehmen arbeiten täglich für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, bei der aus Abfall Neues entstehen kann. Denn tatsächlich können die meisten Stoffe wiederverwendet werden, wenn sie ordentlich getrennt und entsorgt werden.

Was kann alles recycelt werden?

Grundsätzlich können alle Materialien recycelt werden, sofern sie in der Lage sind, erneut verwendet zu werden. Hier sind einige der am häufigsten recycelten Materialien:

  • Papier: Papierprodukte wie Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Kartons, Papiertüten und Schreibpapier
  • Glas: Glasflaschen und -behälter. Aus ihnen entstehen neue Glasprodukte wie Flaschen, Behälter und sogar Fenster.
  • Kunststoffe: Eine Vielzahl von Kunststoffen wie PET, HDPE, PVC, LDPE und PP können recycelt werden. Dazu gehören Kunststoffflaschen, -behälter, -taschen, -folien, -spielzeug und -möbel.
  • Metalle: Metalle wie Aluminium, Stahl, Kupfer und Blei. Sie befinden sich in Dosen, Schrott, Autoteilen, Haushaltsgeräten und Elektronik.
  • Elektronik: Elektronik wie Computer, Handys, Fernseher, Drucker und Batterien. Aus ihnen können wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer und Aluminium zurückzugewonnen werden.
  • Textilien: Kleidungsstücke, Bettwäsche, Handtücher und Teppiche können recycelt. Daraus entstehen neue Kleidung, Putzlappen oder auch Dämmmaterial.

Es gibt jedoch auch Materialien, die schwieriger zu recyceln sind, wie zum Beispiel einige Kunststoffe und elektronische Bauteile. Hier ist es wichtig, dass Hersteller sich künftig noch stärker bemühen, diese Materialien so zu gestalten, dass sie leichter zu recyceln sind.

Was bewirkt korrektes Recycling?

Korrektes Recycling trägt zu einer Reihe von positiven Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Gesellschaft bei. Zu den wichtigsten Auswirkungen zählen:

  • Ressourceneinsparungen: Durch das Recycling von Materialien können Ressourcen wie Holz, Erz, Öl und Wasser eingespart werden, die sonst für die Herstellung neuer Produkte verwendet würden. Damit reduzieren wir Abhängigkeit von begrenzten Rohstoffen und gleichzeitig auch die Umweltauswirkungen, die mit der Gewinnung und Verarbeitung dieser Rohstoffe verbunden sind.
  • Reduzierung von Deponieabfällen: Recycling bedeutet auch geringere Abfallmengen auf Mülldeponien. Das bedeutet längere Lebensdauern von Deponien und weniger Schadstoffe, die in den Boden gelangen und dort zu klimaschädliche Gase wie Methan reagieren.
  • Reduzierung von Treibhausgasemissionen: Die Verarbeitung von recycelten Materialien erfordert weniger Energie als die Herstellung neuer Produkten aus Rohstoffen.

Was passiert, wenn Recycling nicht korrekt erfolgt?

Dann können wir bei weitem nicht alle Potenziale des Recylings ausschöpfen. Ein Beispiel: Jährlich landen 3,3 Millionen Tonnen Bioabfälle in der Restmülltonne und werden dort verbrannt. Wären sie jedoch in den Biomüll und dann weiter in Biogasanlagen gekommen, hätte man sie dort verwerten können und für mehr als ein Jahr daraus Strom für 165.000 Vier-Personen-Haushalte gewinnen können.

Was wird durch Recycling heute bereits eingespart?

Recycling hat in den letzten Jahren bereits erheblich zur Reduzierung von Abfall und Ressourcenverbrauch beigetragen. Hier sind einige Zahlen und Fakten, die zeigen, was wir durch Recycling heute bereits eingesparen:

  • Papier: Mit einer Quote von 90 Prozent ist Altpapier hierzulande der Spitzenreiter des Recyclings. Im Vergleich zur Herstellung von neuem Papier sparen wir mit Papierrecycling bis zu 60 Prozent Wasser ein, verbrauchen 50 Prozent weniger Energie und erzeugen 74 Prozent weniger neues Papier. Im Jahr 2019 wurden allein in Deutschland etwa 16,5 Millionen Tonnen Papier und Kartonagen gesammelt und recycelt.
  • Glas: Glas gehört gemeinsam mit Papier zu den am besten recycelten Abfällen in Deutschland. Es kann unendlich oft eingeschmolzen und für neues Glas wiederverwertet werden. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die Trennung von Grün-, Braun- und Weißglas. Durch Glas-Recycling können wir bis zu 90 Prozent der Rohstoffe einsparen gegenüber der Herstellung von neuem Glas. Im Jahr 2019 sammelten und recycelten die Deutschen auf diese Weise etwa 2,6 Millionen Tonnen Altglas.
  • Kunststoff: Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 konnte durch das Recycling von Kunststoffen in Europa eine Einsparung von 15 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten erzielt werden. In Deutschland wurden 2020 insgesamt 5,7 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle erfasst, davon wurden jedoch noch etwas mehr als die Hälfte, etwa 3,2 Millionen Tonnen recycelt. Mitschuld für die niedrige Recylclingquote trägt die Tatsache, dass es für Hersteller einfacher und günstiger ist, neue Kunststoffe zu produzieren, als alte wieder zu verwerten. Ein weiterer Grund sind die unterschiedlichen Kunststoffarten bei Verpackungen. Sie lassen sich beim Recycling nur schwer voneinander trennen.
  • Metall: Auch Metallen-Recycling spart nicht nur Ressourcen, sondern reduziert auch die Emission von Treibhausgasen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 konnte durch das Recycling von Aluminium in Europa eine Einsparung von 3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten erzielt werden. In Deutschland wurden 2020 insgesamt 14,6 Millionen Tonnen Eisen- und Stahlschrott erfasst, davon wurden etwa 10,9 Millionen Tonnen, also gut 75 Prozent recycelt.
  • Elektronik: Beim Recycling von Elektronikabfällen vermindern wir die Umweltverschmutzung durch giftige Materialien wie Quecksilber oder Blei und schonen selbstverständlich auch Ressourcen. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland etwa 1,9 Millionen Tonnen Elektroaltgeräte gezählt, davon wurden etwa 880.000 Tonnen recycelt. Das sind gut 46 Prozent.

Insgesamt zeigt sich, dass Recycling bereits heute erhebliche Einsparungen bei Ressourcenverbrauch, Energie und Emissionen erzielt. Dennoch gibt es noch viel Potenzial für weitere Verbesserungen und Fortschritte in diesem Bereich, um die Nachhaltigkeit zu fördern und die Umwelt zu schützen.

Wieso lohnt sich Recycling für mein Unternehmen?

Als Erzeuger von Abfall unterliegen Sie als Unternehmer in Deutschland dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und sind zur Verwertung von Abfällen verpflichtet. Ein umfassendes Recycling-Konzept bietet allerdings auch zahlreiche Vorteile für Ihr Unternehmen.

  • Ein zentraler Punkt: Sie sparen Kosten. Denn durch das Wiederverwenden von Materialien senken Sie Ihre Kosten für den Kauf neuer Rohstoffe und reduzieren auch Ihre Abfall- und Energiekosten.
  • Ein sorgsam betriebenes Recycling bietet Ihnen aber auch die Möglichkeit, negative Umweltauswirkungen Ihres Unternehmens zu reduzieren. So können schädliche Giftstoffe aus Chemikalien oder Elektronik, wenn sie korrekt entsorgt werden, wiederverwendet werden.
  • In Zeiten einer wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und Unternehmen hilft Recycling, Ihr Image als umweltbewusstes Unternehmen zu stärken. Nachhaltigkeit spielt für Unternehmen eine zunehmend größere Rolle. Denn der Kunde ist mehr denn je darauf bedacht, Produkte von Herstellern zu kaufen, die sich für die Umwelt einsetzen. Durch umweltbewusstes Handeln zeigt Ihr Unternehmen also, dass es Verantwortung für Klima- und Umweltschutz übernimmt.

Insgesamt ist Recycling eine lohnende Investition für Unternehmen, da es Kosten senkt, Ressourcen optimiert, Umweltauswirkungen reduziert und das Markenimage verbessert.

Ausblick: Gesetzliche Verpflichtung für höhere Recyclingquote

Unterm Strich betreiben die Deutschen zwar bereits ein solides, aber noch nicht ganz ausreichendes Recycling. Im europäischen Vergleich muss sich Deutschland als mit Abstand führende Abfallexport-Nation, am meisten anstrengen, um Abfällmängen zu reduzieren. Mit 740.331 Tonnen Abfall exportieren wir eineinhalbmal mehr Müll als das Vereinte Königreich (Platz 2) und gut viermal mehr Müll als unser Nachbarland Frankreich (Platz 4).

Um dies zu ändern, trat in Deutschland zum 1. Januar 2019 das neue Verpackungsgesetz in Kraft. Das Gesetz forderte eine deutlich höhere Quote für Verpackungsrecycling, vor allem für Kunststoffverpackungen. Es verpflichtete Deutschland zu einer Recycelquote von jährlich 58,5 Prozent, seit 2022 sogar 63 Prozent. Auch für das EU-Ausland wurden Anreize für Recycling geschaffen. So bemisst sich der Mitgliedsbeitrag für EU-Staaten seit dem 1. Januar 2021 auch nach dem Anteil ihres nicht recycelten Kunststoffabfalls. Auch gegen bestimmte Einwegprodukte wird vorgegangen. In Deutschland sind bereits seit Juli 2021 Produkte wie Wegwerfbehälter aus Styropor, Einweggeschirr und -besteck, Trinkhalme und Wattestäbchen verboten. Stattdessen gibt es viele recycelbare Alternativen.

Und trotzdem kann jeder einzelne von uns noch mehr tun. Indem wir alle versuchen, beim Einkauf möglichst auf Produkte mit unnötigen Verpackungsmüll zu verzichten und dafür Mehrwegsysteme zu nutzen, können wir gemeinsam viel bewirken.

Quelle:
https://www.quarks.de/umwelt/muell/das-solltest-du-ueber-recycling-wissen/