Recycling gehört längst zum Alltag: Verpackungen trennen, Glas zum Container bringen, Altpapier bündeln – all das tun viele von uns ganz selbstverständlich. Doch was, wenn sich Materialien gar nicht recyceln lassen? Was passiert mit Produkten, die nach einmaligem Gebrauch einfach verbrannt oder deponiert werden müssen? Die Antwort fällt leider ernüchternd aus: Mangelnde Recyclingfähigkeit ist ein echtes Umweltproblem – und betrifft uns alle.

Wenn die Verpackung zum Problem wird
Ob Coffee-to-go-Becher, beschichtete Joghurtdeckel oder Plastikverbunde: Viele Alltagsprodukte bestehen aus Mischmaterialien, die sich kaum oder gar nicht voneinander trennen lassen. Die Folge? Sie können in den Sortieranlagen nicht sauber erfasst oder verwertet werden – und landen daher meist in der Müllverbrennung.
Dabei ist es gar nicht so selten, dass Produkte bewusst so gestaltet werden, dass sie sich optisch hochwertig anfühlen, aber recycel technisch eine Katastrophe sind. Ein Beispiel: glänzende Folienverpackungen aus mehreren Schichten Kunststoff, Aluminium und Papier – sie sehen edel aus, lassen sich aber kaum auseinandernehmen. Für Sortieranlagen sind sie schlichtweg nicht trennbar.
Was passiert mit nicht recycelbaren Abfällen?
Wenn ein Produkt nicht recycelt werden kann, bleibt oft nur die thermische Verwertung – also die Verbrennung. Auch wenn dabei Energie erzeugt wird, entstehen gleichzeitig Schadstoffe wie CO₂, Stickoxide und andere Rückstände. Und das ist besonders bitter, wenn die enthaltenen Rohstoffe eigentlich noch wertvoll wären.
Ein weiteres Problem: Durch die Entsorgung nicht recycelbarer Materialien werden wichtige Recyclingkreisläufe unterbrochen. Es fehlt dann an sortenreinem Material für neue Produkte – etwa an sauberem Kunststoffgranulat oder Papierfasern. So steigt wiederum die Nachfrage nach neuem Rohmaterial – mit entsprechendem Energie- und Ressourcenaufwand.
Warum ist Recyclingfähigkeit so wichtig?
Je besser ein Material recycelt werden kann, desto länger bleibt es im Kreislauf. Das spart nicht nur Rohstoffe und Energie, sondern reduziert auch CO₂-Emissionen – und damit die Belastung für Umwelt und Klima. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft funktioniert aber nur, wenn Produkte und Verpackungen von Anfang an Recycling freundlich gestaltet werden.
Hier liegt viel Verantwortung bei der Industrie: Verpackungsdesigns sollten so einfach und sortenrein wie möglich sein – etwa aus einem einzigen Kunststofftyp oder vollständig aus Papier. Doch auch gesetzliche Vorgaben, wie die seit 2019 geltenden Recyclingquoten in Deutschland, setzen klare Ziele: Hersteller müssen zunehmend beweisen, dass ihre Verpackungen recycelbar sind.
Und was können Verbraucher*innen tun?
Auch wenn die Gestaltung der Produkte nicht in Ihrer Hand liegt – beim Einkauf und bei der Mülltrennung können Sie einen Unterschied machen:
- Augen auf beim Kauf: Achten Sie auf umweltfreundlich verpackte Produkte. Klare Hinweise wie „100 % recycelbar“ oder Umweltsiegel geben gute Orientierung.
- Richtig trennen: Nur sauber getrennte Abfälle können recycelt werden. Also bitte keine Essensreste in die Wertstofftonne, keine Pizzakartons ins Altpapier und keine Glasdeckel in den Altglascontainer!
- Vermeidung vor Recycling: Der beste Müll ist immer noch der, der gar nicht erst entsteht. Mehrwegprodukte, Unverpackt-Läden und bewusstes Einkaufen helfen, nicht, recycelbare Abfälle von vornherein zu vermeiden.
Unser Fazit bei Ehgartner
Nicht recycelbare Materialien sind ein echtes Hindernis auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft. Sie belasten nicht nur die Umwelt, sondern kosten auch wertvolle Rohstoffe und Energie. Als Entsorgungsfachbetrieb sehen wir bei Ehgartner jeden Tag, wie viel Potenzial in gutem Recycling steckt – und wie viel unnötiger Müll durch falsche Verpackungen entsteht.
Deshalb sagen wir: Recyclingfähigkeit muss zur Pflicht werden – für Hersteller, Handel und Konsum. Und wir alle können mit bewusstem Konsumverhalten, konsequenter Mülltrennung und der Vermeidung überflüssiger Verpackungen ein Zeichen setzen. Für weniger Müll, mehr Ressourcenschutz – und eine Zukunft, die wir gemeinsam gestalten.
Mehr Informationen unter: Berlin Recycling