Müllabfuhr – die meisten denken da an frühes Aufstehen, Wind und Wetter trotzen und tonnenweise Abfall entsorgen. Doch wie sieht der Alltag hinter dem Steuer eines Müllwagens wirklich aus? Manuel Terp ist Müllfahrer bei Ehgartner und liebt seinen Job, auch wenn es manchmal stressig wird. Im Interview erzählt er, was er an seiner Arbeit schätzt, welche Vorurteile nicht stimmen und warum Teamarbeit dabei das A und O ist.

Müllfahrer Manuel Terp guckt aus dem Fahrerhäuschen raus

Wie lange bist du schon bei Ehgartner?

Seit anderthalb Jahren als Fahrer und vorher war ich ein als Jahr als Müllwerker mit auf den Touren unterwegs.

Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Ich wollte einfach mal was Neues ausprobieren. Vorher war ich 15 Jahre als Paketfahrer unterwegs, und das hat mir auch Spaß gemacht. Die Logistik- und Transportbranche ist genau meins. Für meinen Tag im LKW stehe ich jeden Tag gerne auf.

Was gefällt dir an deiner Arbeit?

Man hat noch etwas vom Tag, wenn man nach Hause kommt. Wir können fast den ganzen Nachmittag nach Feierabend noch nutzen – wer kann das schon von sich behaupten? Der Beruf ist also sehr familienfreundlich. Andere LKW-Fahrer sind oft weit von zuhause weg – ich schlafe jede Nacht daheim. Was mir außerdem gefällt: Ich habe trotz fester Touren viel Freiheit in meiner Arbeit – keiner schaut mir ständig über die Schulter.

Hast du für den Müllfahrer eine spezielle Ausbildung machen müssen?

Ja, habe ich. Kurz nach meiner Probezeit kam unser Geschäftsführer Herr Janka auf mich zu und fragte, ob ich Fahrer werden möchte. Ich habe sofort Ja gesagt, weil ich immer offen für Neues bin. Ehgartner hat mir den Führerschein bezahlt, dazu musste ich eine IHK-Ausbildung machen – insgesamt fast neun Monate.

Welche Vorurteile über den Beruf stimmen nicht?

Dass wir ab Mittag alle zu Hause sind – das stimmt nicht. Und dass man nichts können muss – auch nicht. Ich als Fahrer muss auf mein Team achten, und die Kollegen hinten müssen sich und den Verkehr im Blick haben, damit niemand verletzt wird.

Wie ist bei euch die Stimmung rund um den LKW?

Super. Klar, jeder hat mal einen schlechten Tag, aber insgesamt haben wir gute Laune und machen unsere Späße. Wir versuchen immer das Beste aus dem Wetter und der Jahreszeit zu machen. Ohne Teamarbeit geht bei uns sowieso gar nichts. Wir müssen gut zusammenarbeiten, damit die Tour reibungslos läuft. Darum fahren wir meistens auch in festen Teams.

Wer hält den Laster sauber?

Das machen wir im Team. Gemeinsam mit der ganzen Besatzung geht’s schneller, also putzen wir den LKW innen und außen immer zusammen.

Fährst du immer denselben LKW?

Bei einer festen Tour haben wir immer auch unseren festen LKW. Als Springer kann es natürlich auch passieren, dass man immer wieder andere LKWs fährt. Ich fahre nur Restmüll, aber es gibt auch Kollegen, bei denen die Ladung wechselt. Das Ausleeren geht aber so sauber, dass sich dabei kaum etwas vermischt.

Wo bist du auf deiner Tour unterwegs?

Unsere Tour wiederholt sich alle zwei Wochen. Von diesen zehn Tagen sind wir sieben Tage in Geretsried unterwegs und die anderen drei Tage leeren wir die Restmülltonnen in Icking, Münsing und Beuerberg.

Gibt es besondere Momente im Job?

Ja, vor allem mit Kindern. Wenn wir mit dem LKW kommen, sind wir für sie die Könige. Sie winken, stehen an den Fenstern oder Spielplätzen, und wenn sie wollen, dass wir hupen, machen wir das natürlich gern.

Wie beliebt ist das Biomüllfahren?

Biomüll ist eigentlich gar nicht so schlimm, wie die meisten denken. Klar, im Sommer kann es schonmal arg werden. Aber im Großen und Ganzen ist es eigentlich eher der Restmüll, der riecht. Man gewöhnt sich schnell an den Geruch und nimmt ihn irgendwann gar nicht mehr so wahr.

Wird es in eurem Job auch mal stressig?

Ja, besonders durch den Verkehr. Manche Autofahrer hupen oder fahren dicht auf, obwohl sie sehen, dass wir gerade Tonnen leeren. Parken ist auch oft ein Problem – manchmal müssen wir sogar die Polizei rufen, weil wir nicht durchkommen. Aber man muss ruhig bleiben, Aufregen bringt nichts.

Welche Rolle spielst du als Müllfahrer in der Kreislaufwirtschaft?

Eine sehr Wichtige, denn ohne uns würde der Müll nicht abgeholt werden und auch nicht in den Kreislauf für eine Wiederverwertung kommen. Wir kontrollieren stichprobenartig, ob die Tonnen korrekt befüllt sind und reagieren bei Fehlbefüllungen – zum Beispiel, wenn Bauschutt oder Sperrmüll in der Restmülltonne liegt. In solchen Fällen wird die Tonne nicht geleert und wir melden das ans Büro.

Welche Eigenschaften sollte man für den Job mitbringen?

Definitiv Belastbarkeit, damit man im Verkehr ruhig bleibt. Man muss regelmäßig in Verkehrssituationen mit Stress umgehen können.